Wie wird ausgewildert


Erwachsene Eichhörnchen sind Einzelgänger. Um jedoch später im Umgang mit Artgenossen erfolgreich zu sein, brauchen die Tiere in der kurzen Phase der Sozialisation zwingend die Gesellschaft von Artgenossen.


Das Ziel

Die Auswilderungsvoliere dient der Vorbereitung auf die Freilassung. Wir wildern ausschließlich über feste Volieren aus, die teilüberdacht  und groß genug sind, das Springen von flexiblen Ästen zu üben. Dieses Training ist unerlässlich, damit sich die inzwischen sehr stürmischen Tiere trittsicher in den Bäumen bewegen können und eine Chance in der Freiheit haben.

Eine dauerhafte Haltung ist weder erlaubt, noch kann sie artgerecht erfolgen!

Voliere Volierenbau Freiheit Wildtiere

 

Die Eichhörnchen werden mit ca. 13 Wochen ausgewildert. Die ersten Tage - teilweise auch länger - kommen die Tiere zum Fressen und Schlafen in die Voliere zurück.



Die Ausstattung

Anfang 2015 wurde eine neue Auswilderungsvoliere mit mehr Platz und Möglichkeiten gebaut. Die Umsetzung wurde von Graues Gold e. V., der Dorstener Arbeit und der Firma Heiming unterstützt.


Die Voliere ist ausgestattet mit Holzkobeln, Schiffstauen, noch wachsenden Bäumen, fest installierten und frei hängenden Ästen, mit Hängematten und Spieltunneln zum Verstecken und trainieren. Der Bewegungsdrang der kleinen Geschöpfe ist schier endlos!

 

Eichhörnchen Voliere

Jede Voliere ist zu klein für Eichhörnchen!

Ihr Freiheitsdrang ist grenzenlos.

Wir versuchen die Waage zu halten zwischen den Fähigkeiten der Tiere und ihrem inzwischen wieder geweckten Instinkt, die Flucht vor den Menschen in die Bäume anzutreten. Daher suchen wir die Voliere so wenig wie möglich auf, um die Wildtiere nicht unnötig zu stressen. Egal wie jung die Tiere waren, egal wie mühselig wir sie aufgezogen haben, am Ende sind sie auch gegenüber den ihnen vertrauten Menschen wieder scheu und wollen nichts anderes als: in die Freiheit!



Die Umgebung


Ohne Bäume keine Auswilderung.

Es muss nicht zwingend der Wald sein, aber Eichhörnchen benötigen in ihrem neuen Habitat unbedingt viele unterschiedliche Baumarten - vor allem alte, hohe Bäume. Hier bieten sich Eichen, Tannen, Ahorn, Kastanie oder Obstbäume an.

Die Bäume sollten relativ dicht stehen, damit sich die Tiere bei Gefahr jederzeit in sichere Höhen flüchten können.

Um den Start zu erleichtern sind in den umliegenden Bäumen Kobel aufgehängt. Die Nachbarn freuen sich über die quirligen Besucher und unterstützen unsere Arbeit, indem sie fleißig helfen die Tiere zu füttern.

Durch den zugegebenermaßen recht luxuriösen Start ist eine Auswilderung bis Anfang Winter möglich.





Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu.

Hans Christian Andersen (1805 - 1875), dänischer Dichter und Schriftsteller